Erfahrungen

Beim Bau und in der Praxis der Nutzung der Drehorgel gibt es verschiedene Erfahrungen, die hier kurz beschrieben werden. (Die ältesten Einträge stehen ganz unten in der Liste.)

04.12.2018: Neubau einer Ventillade mit Federn

Wenn man bei der Höffle-Drehorgel anstelle des Notenbandes einen MIDI-Adapter einsetzt, müssen alle Schwerkraft-Ventile neu eingestellt werden und es gelingt auch nur ein schlechter Kompromiss, mit dem die Drehorgel dann auch noch mit einem Notenband spielt. Mit dem MIDI-Adapter ist der Widerstand für die Abluft größer, was sich bei den trägen Schwerkraft-Ventilen deutlich bemerkbar macht. Dieses Phänomen tritt bei meiner Beijer-Drehorgel, die mit Feder-Ventilen arbeitet, so nicht auf. Dies war der Anlass dafür, die Ventillade mit Feder-Ventilen neu zu bauen. Es ist auch möglich, in der alten Ventillade die Schwerkraft-Ventile mit Federn nachzurüsten. Hier sollte aber die alte Ventillade für Vergleiche erhalten bleiben. Der Neubau bzw. der Umbau wird in einem seperaten Dokument beschrieben.
Offensichtlich sind die Feder-Ventile flinker und auch nicht so kritisch bei ihrer Einstellung. Jetzt spielt auch die Höffle-Drehorgel mit Notenband und MIDI-Adapter etwa gleich gut.

10.11.2018: Gleichstufige Stimmung

Beim Spielen der Drehorgel hörten sich Terzen unangenehm schrill an. Seitdem die Stimmung überarbeitet und auf eine gleichtufige Temperierung umstellt worden war, klingen die Terzen nun wesentlich weicher und angenehmer. Die mitteltönige Stimmung war also doch nicht so gut geeignet..

12.03.2015: Neue Gavioli-Bärte für die Violin-Pfeifen

Die bisherigen Gavioli-Bärte hatte ich 2009 auf Grund mangelnder Erfahrungen aus zu dünnem Messingblech hergestellt. Einige neigten dazu mitzuschwingen. Inzwischen gibt zum Bau der Bärte Hinweise, z.B. bei Ulrich Stille.  Ich hatte das Glück, dass mir Christian Dressel beim Bau seiner Drehorgel auch gleich einen Satz Gavioli-Bärte aus 0,6 mm starkem Messingblech mit seiner Computer gesteuerten Fräsmaschine herstellte, so dass ich sie nur noch etwas nachbiegen und anbauen musste.
Die Kanten der Bärte sitzen etwa 1 bis 2 mm über dem Vorschlag. Während die Pfeife angeblasen wird, wird der Bart mit der oberen Justierschraube gegen die Kraft des federnden Bleches langsam in Richtung des Kernspaltes gezogen. Dabei findet man dann den Punkt, bei dem die Pfeife nicht mehr oktaviert und sauber klingt.
Die neuen Bärte machten eine Neustimmung der Violinpfeifen notwendig, bei der sich herausstellte, dass auch die anderen Melodiepfeifen nachgestimmt werden mussten.

10.08.2013: Neue mitteltönige Stimmung

Nach mehr als zwei Jahren war wieder einmal eine neue Stimmung fällig. Insgesamt hatte sich die Tonlage des Instruments in dieser Zeit um etwa fünf bis zehn Cent erhöht.
Bisher hatte ich die Drehorgel immer gleichstufig gestimmt. Jetzt wurde einmal eine mitteltönige Temperierung ausprobiert (siehe Hinweise zur Stimmung). Außerdem wurden die Ventile neu eingestellt.
Mit dem harmonischen Klang der Drehorgel nach der neuen Temperierung bin ich sehr zufrieden.

17.02.2012: Manuelle Lochstanze für Notenbänder fertig

Schon lange habe ich an einer manuellen Lochstanze gebaut, die Walter Höffle in einem Baubuch beschreibt, das man bei Wiel Geraats bekommen kann. Im Original ist sie für 20er- und 31er-Notenbänder vorgesehen. Ich habe mich darauf beschränkt sie passend zu meiner Drehorgel nur für 20er-Notenbänder auszulegen und auch einige kleinere Veränderungen vorgenommen.

Die eigentliche Lochstanze besteht aus einer Grundplatte, auf der rechts und links neben der Stanzeinheit zwei Schienen zur Führung des Papierbandes angebracht sind. Um die Papierführung auch noch nachträglich justieren zu können, sind unter den begrenzen Führungsleisten dünne Aluminiumschienen mit Langlöchern angebracht. Das Papierband wird über Tranportrollen (rechts) mit einem Hebel schrittweise weiter bewegt, wobei die Schrittweit eingestellt werden kann. Die eigentliche Stanzeinheit besteht aus einem u-förmigen massiven Aluminiumblock, der mit zwei Rollenlagern auf einer Achse verschoben werden kann. An ihm ist rechts eine Lochschiene angebracht, in der die Stanzeinheit mit einem Haltestift in den richtigen Positionen für die 20 Spuren fixiert wird. Der Stanzstift wird mit einer Führung und der Lochschablone in Bohrungen des Aluminiumblocks eingesetzt. Eine Feder drückt ihn immer wieder nach oben. Ein grüner Vollgummiball dient als Griff.

Diese oben beschriebene Lochstanze ist nun auf einer weiteren Grundplatte befestigt, an der rechts und links jeweils drei übereinander liegende Halter für Notenrollen vorgesehen sind. Somit können drei Lochstreifen in einem Arbeitsgang hergestellt werden. Links werden die frischen Papierrollen eingelegt und rechts wird das gelochte Band locker aufgewickelt.

Erprobt wurde bisher das gleichzeitige Stanzen von zwei Lochstreifen. Auf diese Weise entstanden immer gleich zwei Strophen eines Liedes, für das ich die Noten und die Stanzschablonen wie früher schon beschrieben selbst gefertigt habe. Die Schablonen werden mit Kreppband auf dem oberen Notenband fixiert und die beiden Notenbänder mit einem Stückchen Kreppband seitlich aneinander geheftet, damit sie sich beim Bandtransport nicht gegeneinander verschieben können. Beim Stanzen müssen nun drei Papierschichten durchstoßen werden. Das Drücken der Stanze per Hand geht dann doch ganz schön auf das Handgelenk. Ich muss also doch noch über eine Elektrifizierung nachdenken. Dafür werden aber mit der neuen Stanze die Lochreihen erheblich exakter als bei der zuvor angewandten Hämmerchenmethode.

20.09.2011: Neue Andruckrolle doch wieder eingebaut

Beim Abspielen von Notenbändern aus dünner Kunststofffolie zeigt es sich, dass die dünne Folie durch den Luftdruck zwischen den beiden Andruckrollen der Klappe insgesamt angehoben wird und dann alle Pfeifen auf einmal klingen. Diese ursprüngliche Konstruktion ist also für dünne Kunststoffbänder grundsätzlich ungeeignet. Deshalb wurde wieder die zwischendurch schon einmal erprobe, aber dann doch verworfene Konstruktion mit der neuen Andruckrolle mit Rillen eingebaut. Weil die Luft nun durch die Nuten in der Andruckrolle nicht mehr so ungehindert ausströmen kann, mussten alle Ventile nachgestellt werden. Auch Notenbänder aus dünner Kunststofffolie können nun problemlos abgespielt werden.

22.08.2011: Ein praktischer Griff für die Kurbel

Wenn man den alten zylindrischen Griff am Kurbelarm der Drehorgel mit der Hand umfasste, war das Handgelenk beim Kurbeln immer angewinkelt, was bei  längerem Spiel unangenehmen war. Wenn man hingegen den Griff zwischen Zeigefinger und Mittelfinger der rechten Hand nimmt, dann muss man die Hand nicht mehr so angewinkelt halten. Dafür ist aber der alte Giff ungeeignet. Deshalb wurde auf einer improvisierten Drechselbank aus einem Rundholz ein birnenförmiger Knauf gedreht, der gut in der Hand liegt und gleichzeitig noch mit einer Wulst verhindert, dass man sich die Finger zwischen Knauf und Kurbelarm klemmen kann.

20.05.2011: Unkompliziertes Ein- und Ausbauen der Balgfedern

Vor den Balgfedern (siehe 10.01.2009) habe ich einen gehörigen Respekt, denn wenn sie einem versehentlich außer Kontrolle geraten, können sie Schäden und Verletzungen anrichten. Inzwischen gehe ich nach folgendem Verfahren vor:

- Über die Balgfeder wird ein großer Schlüsselring (ca. 3cm Ø bis kurz vor die abgeknickten Spitzen gestreift.
- Die Feder wird zusammengedrückt und der Sicherungsring wird entfernt, so dass die Feder nun durch den Schlüsselring gehalten wird.
- Nun wird die Feder durch die Gehäuseöffnung mit den Spitzen von unten in die Grundplatte eingesetzt.
- Dann wird der Schlüsselring schrittweise zum Ende der Feder geschoben, so dass diese sich kontrolliert öffnet, bis sie in den Deckel des Magazinbalgs eingesetzt werden kann. Mit der Hand sollte man dabei  immer hinter dem Schlüsselring bleiben, so dass dieser nicht durch den Druck der Feder heruntergeschoben werden kann.
- Schließlich wird der Schlüsselring ganz entfernt, so dass die Feder ihre volle Kraft entfalten kann.

Das Ausbauen der Feder geht dann auch ganz leicht in umgekehrter Reihenfolge, wobei man den Schlüsselring immer weiter auf die Feder schiebt und dann die Feder aus den Halterungen nehmen kann. Schließlich kann man die ausgebaute Feder wieder mit dem originalen Sicherungsring sichern.

17.05.2011: Die Kondukte in der Grundplatte sind undicht.

Es fing ganz harmlos an. Ich hatte den Eindruck, dass die Drehorgel mal wieder eine neue Stimmung vertragen könnte. Richtig. Viele Pfeifen waren nach dem Winter und der trockenen Heizungsluft nun einige Cent zu tief.
Bei den Picolo-Pfeifen dachte ich zuerst, das d''' spricht nicht richtig an, merkte dann aber, dass da noch eine Nachbarpfeife leise mittönte. Gut, dachte ich, die Register lassen sich ja inzwischen schon recht leicht schieben. Da werden wohl die Schleifendichtungen zu erneuern sein. Gedacht - getan - aber damit war es eben nicht getan. Keine Verbesserung!
Weitere Untersuchungen ergaben, dass auch noch andere Pfeifen nicht alleine tönten. Also kamen nur noch Undichtigkeiten zwischen den Kondukten (gefräste Luftröhren) in der Grundplatte in Frage. Diese Undichtigkeiten sind eine Folge von nicht ausreichend verklebten Schichten der Multiplex-Platte, aus der die Grundplatte gefertigt ist. Das Problem hatte bereits Ulrich Stille festgestellt und er hat es gelöst, indem er die Kondukte mit verdünntem Weißleim ausschwenkte. Nach der Fertigstellung meiner Drehorgel hatte ich solche Kriechluftströme bisher nicht bemerkt und gedacht, dass meine Abdichtungen der Kondukte mit einem Weißleimanstrich bei der Herstellung der Grundplatte bereits erfolgreich gewesen seien.
Um den Fehler zu beheben, war es nun notwendig die Grundplatte auszubauen, wofür die Drehorgel ziemlich weit zerlegt werden musste. Nach der Berechnung der Volumina der Kundukte anhand der Baumaße wurden diese mit zu 70% mit verdünntem Weißleim (2/3 Ponal, 1/3 Wasser) befüllt. Eine 50ml-Spritze mit angesetzem Schlauchstück diente zum Einfüllen der berechneten Füllmenge durch die Ventilsockel. Die Löcher wurden dann einfach mit Klarsichtklebefilm abgeklebt.  Um die Kondukte nun allseitig mit Leim zu benetzen, wurde die Platte in den folgenden drei Stunden immer wieder in die verschiedensten Positionen gewendet. Anschließend konnte der überflüssige Leim mit der Spritze wieder abgesaugt werden. Kleine Restmengen tropften schließlich noch über Nacht aus den Ventillöchern der leicht geneigt liegenden Platte heraus.
Nach dem Trocknen des Leims und dem Säubern der Ventilflächen erfolgte der Zusammenbau. Beim anschließenden Stimmen der Pfeifen zeigte es sich, dass die Aktion erfolgreich war. Es klangen keine weiteren Peifen mehr mit. Erstaunlicher Weise mussten nur die Melodiepfeifen gestimmt werden. Sie waren im Mittel um 5 Cent abgerutscht. Die Begleitungspfeifen unter dem Boden der Drehorgel hatten ihre Stimmung gut gehalten.

05.03.2011: Alte Andruckrolle wieder eingebaut

Bei der neuen Rolle bläst die aus den Löchern ausströmende Luft in die Nuten der Andruckrolle. Sie kann nicht so frei abströmen, wie es bei der alten Konstruktion der Fall war. Die Pfeifen sprachen nun nicht mehr alle gleichemaßen sicher an. Deshalb wurde die Klappe mit der alten Andruckrolle wieder eingebaut. Allerdings wurde sie nun nicht mehr mit Senkkopfschrauben sondern mit Inbusschrauben befestigt. (Die Senkkopfschrauben lassen keine feinfühlige Justierung zu.) Dafür war es notwendig die alten Löcher für die Senklöcher in den Messingteilen aufzubohren und mit Messingscheiben hart zuzulöten, damit neue Löcher gebohrt werden konnten (siehe 01.02.2009).

27.02.2011: Neue Andruckrolle für das Notenband

Die mechanisch einfachere Lösung für die Andruckrolle in der Klappe sorgte nicht sicher dafür, dass das Notenband tatsächlich luftdicht über den Steuerungkopf geführt wurde (siehe 01.02.2009). Es hätte die Möglichkeit bestanden, dies durch ein Gewicht auf der Klappe zu verbessern. Stattdessen wurde nun aber eine neue Klappe gebaut, nachdem mir Lutz R. (siehe 30.08.2009) (Danke!) die Andruckrolle mit den Rillen für jede Spur anfertigen lassen konnte. Sie muss sich nun bewähren.

10.11.2010: Anfertigung eigener Notenrollen

Das Notensetzen für bekannte Musikstücke und das Herstellung eigener Notenbandrollen wurden schon früher einmal beschrieben. Inzwischen wurden neue Erfahrungen gesammelt:

- Das Papier für die Notenrollen kann einfach aus Abfällen von Druckereien hergestellt werden, denn die großen Papierrollen werden in den Druckmaschinen nicht bis zum Schluss verbraucht. Etliche Meter bleiben so auf den Rollenkernen und werden dann entsorgt. Wenn man sich solch eine Restrolle mit geeignetem 80 bis 100g/m²-Papier besorgt, kann man diese auf einer Tischkreissäge in 11,0cm breite Teile schneiden und die Schnittflächen mit einem Bandschleifer glätten. Damit ist der Bedarf für längere Zeit erst einmal gedeckt.

- Die mit den Programmen Noteur und Midiboek erzeugten Schablonen für das Stanzen der Musikrollen werden nun nacheinander beidseitig mit Kreppband auf dem Notenbandpapier provisorisch fixiert. So werden Blatt für Blatt die Löcher auf das Notenband übertragen. Sie werden weiterhin mit einem 3mm Stanzeisen und einem kleinen Hammer einzeln in das auf einem Kunststoffbrett liegende Papier geschlagen. Das Ergebnis ist ein einwandfreies Notenband. (Die gestanzten Schablonen können bei Bedarf nach dem früher beschriebenen Verfahren zu einem weiteren Notenband zusammengeklebt werden.)

05.11.2010: Schaltventile sprechen nicht sicher an

Die Drehorgel stand jetzt nach dem Beginn der Heizperiode etwa 14 Tage in der Nähe eine Heizkörpers ohne benutzt zu werden. Danach fiel beim ersten Betrieb auf, dass etliche Schaltventile für die Töne nicht mehr sicher ansprachen. Sie reagierten z.T. deutlich zu spät. Nach 20 Minuten Dauerspiel wurde es dann besser. Durch einer Korrektur der Einstellungen der Ventile konnten die Probleme behoben werden. Fazit: trockene Heizungsluft und längere Betriebspausen sind nicht gut für die Drehorgel!

02.10.2010: Drehorgelmusik aufnehmen und bearbeiten

Ein sehr praktisches Aufnahmegerät für die Musik (2- und 4-Kanal) ist das "ZOOM H2". Es ist nicht größer als ein Mikrofon und völlig autark.  Nach dem Einschalten wird es einfach in 2m Entfernung vor die Drehorgel gestellt. Die Aufnahme erfolgt auf einer 2GB-SD-Karte. Die gespeicherten WAV-Dateien können anschließend entweder im am PC über die USB-Schnittstelle angeschlossenen ZOOM H2 oder mit der in den Karten-Slot des PC eingelegten SD-Karte mit einem Audio-Bearbeitungsprogramm (z.B. Audacity) erfolgen.

12.09.2010: Anzeige für die Luftreserve im Speicherbalg

Beim Spielen von sehr langsamen, mehrchörigen Stücken mit mehreren gezogenen Registern zeigte es sich, dass das Luftvolumen im Speicherbalg manchmal nicht ausreichte, so dass die Drehorgel jaulte. Dies kann man durch ein etwas schnelleres Abspielen vermeiden. Um nun die minimale Abspielgeschwindigkeit finden zu können, braucht man eine Anzeige für die Luftreserve im Speicherbalg.
Die Idee hierfür ist einfach eine Stange, die die Höhe des Speicherbalgs abtastet und im Steuerungskasten das zur Verfügung stehende Speicherwolumen anzeigt. Hierfür wurde möglichst weit am Rand der Bodenplatte eine 7mm-Bohnung angebracht. Außerdem wurde in der unteren Ecke des Steuerungskastens ein kleiner Holzquader mit einem weiteren Führungsloch angeschraubt. Durch die Löcher wurde ein 6mm-Messingrohr gesteckt, in dessen unterer Öffnung ein Stück Filz steckt, damit dies auf dem sich bewegenden Balgdeckel nicht schabt.
Der Hub des Balgs beträgt etwa 8cm. Kritisch wird es in den unteren 3 Zentimetern. Bei normalem Spiel reicht die Balganlage immer aus. Mit der Anzeige kann man nun in Extremsituationen richtig reagieren,  ohne dass der Ton jault.

11.09.2010: Rollenlager festgefahren

Bei einem Auftritt wurde das Kurbeln plötzlich immer schwerer, nicht weil der Arm erlahmte, sondern weil sich das vordere Lager der Achse für die große Walze  beim wiederholten Einkuppeln aus dem Holz herausgedrückt hatte und nun die Rolle zwischen den Lagern klemmte und sich nur noch sehr schwer drehen ließ. Das machte hauptsächlich beim Zurückspulen Probleme. 
Ursache ist eine Konstruktionsschwäche in der geänderten Kupplung. Das Mitnehmerrad mit den beiden Kupplungsstiften hat den gleichen Druchmesser wie das Lager. So konnte das Lager beim wiederholten Einkuppeln immer wieder ein wenig weiter herausgedrückt werden, bis dies dann (zu einem sehr ungünstigen Zeitpunkt) einmal auffiel.
Abgeholfen werden konnte dieser Schwäche nach der Demontage des Oberteils der Rückwand einfach durch das Einlegen einer dünnen Messing-Unterlegscheibe. Jetzt werden die Druckkräfte beim Einkuppeln über die Scheibe auf das Holz des Steuerungskastens abgeleitet.

03.08.2010: Schubladen des Drehorgelwagens

Der vorgesehene Platz für zwanzig Notenrollen in den beiden oberen Schubladen erwies sich als zu gering. Deshalb wurde in eine der unteren Schubladen eine Teilung eingefügt, die die sortierte Aufbewahrung von zwölf weiteren Notenrollen ermöglicht.
Um zu verhindern, dass die Schubladen durch Erschütterungen des Wagens beim Schieben der Drehorgel herausrutschen (siehe auch 10.09.2009), wurden in die Oberkante der Front jeder Schublade zwei 9mm-Kugelschnapper eingesetzt und zum Einschnappen der Kugeln an den entsprechenden Stellen im Wagen jeweils mit einem Senker kegelförmige Bohrungen angebracht.  In wie fern diese Lösung ausreichend ist, wird sich in der Praxis zeigen. Es sind jedenfalls keine von außen sichtbaren Veränderungen notwendig worden.

07.02.2010: Justierung der Notenbandführung (siehe auch 27.09.2009)

Wiederholte Probleme beim Aufwickeln des Notenbandes auf die große Rolle als auch beim Rückspulen gaben Anlass, die Bandführung zu verbessern.
Durch das Unterlegen eines 0,4mm dicken Pappringes wurde die Breite der Aufwickelrolle etwas vergrößert. Das Spiel war wohl etwas knapp bemessen, so dass einige Notenbänder beim Aufwickeln klemmten.
Die Brettchen für die Bandführung wurden auf dem Bandschleifer etwas dünner geschliffen. Anschließend konnte durch das Unterlegen von Pappstreifen passender Dicke die Brettchen so motiert werden, dass sich zum ersten Loch des Steuerungsblocks möglichst genau ein Abstand von 10,25mm ergibt. Zum Brettchen auf der anderen Seite wurde auf gleichem Wege ein Abstand von 11,5mm eingestellt.
Ein Problem ist noch nicht behoben: Beim Rückspulen wird das Notenband zu locker aufgewickelt.

02.01.2010: Neue gleichstufige Stimmung der Drehorgel

Durch Transporte zu verschiedenen Einsatzorten und bestimmt auch durch die Aufstellung der Drehorgel in Räumen mit unterschiedlichen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten, war die Drehorgel beim weihnachtlichen Einsatz deutlich verstimmt. Dies war der Anlass dafür, es nun anstelle der bisherigen Werkmeister-III-Stimmung einmal mit einer gleichstufigen Stimmung zu versuchen. Zum Stimmen steht jetzt ein chromatischer Tuner KORG CA-30 zur Verfügung, der die Töne selbst erkennt und die Abweichungen von der gleichstufigen Stimmung in Cent anzeigt.
Bei etlichen Pfeifen, besonders den großen, waren die Spunde locker, was wohl auf unterschiedlichen Schwund durch die Austrocknung der verschiedenen Hölzer von Pfeifenrohren und Spunden zurückzuführen ist. Deshalb wurden auf die Seiten der Spunde vor dem Einsetzen etwas Kerzen-Klebewachs gerieben, sodass sie nun einerseits fest sitzen, luftdicht abschließen und trotzdem noch leicht verschiebbar sind.
Bei der längsten Pfeife zeigte es sich, dass ihre Länge für einen angemessen festen Sitz des Spundes bei nun geringfügig tieferer Stimmung des f plötzlich zu kurz erschien. Bei ihr wurde deshalb ein kleiner Rahmen aus Holzleisten aufgeleimt, sodass sie nun um 15mm länger ist. Beim weiteren Stimmen stellte sich aber heraus, dass der Spund undicht war und so eine größere Pfeifenlänge vorgetäuscht wurde. Das Klebewachs half als Dichtmaterial und die Verlängerung stört ja nicht weiter.
Für die gleichstufige Stimmung wurden alle Pfeifen außer dem Tremoloregister 2 auf null Cent Abweichung von der Anzeige am Stimmgerät gezogen, während die Pfeifen des 2. Registers auf eine Schwebung von einigen Hertz gegen das 1. Register tiefer gestimmt wurden.
Bei einigen Pfeifen hat sich auch der Klang deutlich gegenüber dem bei der ersten Stimmung zum Nachteil  verändert. Es wird wohl nötig sein, demnächst einmal die Pfeifen dahingehend zu überholen. Es steht ja sowieso noch die Verbesserung der Gaviolibärte an.

31.12.2009: Justierung der Lager der Rückspuleinrichtung

Wie geplant werden nun die Lager der Wellen der Rückpuleinrichtung mit Hilfe von Konterscheiben, die mit Maschinenschrauben verbunden die Rückwand von beiden Seiten einpressen, befestigt. Für die Montage wird der obere Teil der Rückwand demontiert. Die Bohrungen für die Lager der Wellen werden mit einer Oberfräse auf ca. 25mm geweitet und die Bohrungen für die jeweils drei Befestigungsschrauben auf 6mm aufgebohrt. Nach dem Übertragen der Lage der Befestigungsbohrungen von den Lagern auf die Scheiben werden Verbindungen der Teile mit M4--MS-Senkkopfschrauben29.02 vorbereitet, für die in die Konterscheiben M4-Gewinde geschnitten werden. Nun wird alles wieder zusammengebaut. Die Lage der Lagerwellen in der Rückwand kann nun feinfühlig so eingestellt werden, dass sich die Wellen optimal drehen können. Dann werden die Befestigungsschrauben angezogen und die Riemen aufgelegt.

27.09.2009: Justierung der Notenbandführung

Zurzeit bereitet die Führung des Notenbandes noch etwas Probleme. Dies hat mehrere Ursachen, die zum Teil konstruktionsbedingt sind. Andererseits sind die käuflichen Notenbandrollen nicht genau 110mm breit, so dass sie sich im Steuerungskasten mit deutlichem axialen Spiel bewegen. Dann kommt es noch darauf an, dass die Bandführung und die Aufnahmerolle für das Notenband sehr genau auf die Breite des Notenbandes abgestimmt und justiert sind. Es darf auch bei der Aufnehmerrolle praktisch kein axiales Spiel vorhanden sein. Besonders beim Rückspulen kommt es nun wegen des axialen Spiels der Notenbandrolle dazu, dass sich das Band gegen eine Seite der Rolle drückt und dabei an der Seite einreißt. Das kann erst einmal provisorisch durch passende Unterlegscheiben auf dem Achsstummeln der Notenbandrolle korrigiert werden. (siehe auch 07.02.2010)

10.09.2009: Drehorgelwagen

Die vielen Schubladen und die vorgegebene Ordnung für die Notenbänder sind ausgesprochen praktisch. Es muss aber noch eine Verschlussmöglichkeit ergänzt werden, damit sie nicht bei der Bewegung des Wagens herausrutschen (s.o.).
Der mit der Drehorgel beladene Wagen ist schwer navigierbar. Es muss doch noch über einen Griff  zur Steuerung nachgedacht werden. Außerdem ist zu überlegen, ob die Radachse auf der Griffseite dann etwas weiter zur Mitte des Bodens versetzt wird, damit der Wagen für Kurvenfahrten leichter etwas angekippt werden kann.

05.09.2009: Materialwahl beim Drehorgelgehäuse und beim Wagen

Die Multiplexplatten mit Pappelfurnier für das Gehäuse und den Wagen sind zwar relativ preiswert, aber doch auch recht schwer. Dies führte dazu, dass die Drehorgel nun etwa 40kg und der Wagen etwa 20kg wiegt. Damit ist sie nicht mehr einfach transportierbar. Beim Neubau einer Drehorgel nach dem Plan von Walter Höffle ist also zu überlegen, ob  nicht leichtere und ebenso stabile Holzplatten (z.B. aus Pappelholz) verwendet werden können.

05.09.2009: Lage der Justierschrauben der Schaltventile

Die Verlegung der Justierschrauben für die Schaltventile auf dem Ventilkasten (siehe 18.10.2008, Absatz 2) hat sich bewährt. Die Inbusschrauben zur Ventileinstellung sind mit einem verlängerten Inbusschlüssel gut erreichbar.


© Wolf-G. Blümich, 01.12.2018