14.06.2008: Herstellung der Grundplatte


Die Herstellung der Grundplatte zog sich über einige Monate hin, weil nur selten Zeit war, daran immer in kleinen Schritten weiter zu arbeiten.
  1. Zuerst werden die 21mm starke Grundplatte, der 6mm starke Deckel und der 4mm starke Boden bündig aufeinandergespannt und dann die vier 4,5mm-Bohrungen für die Schrauben zur Befestigung der Platte auf den Auflageleisten des Gehäuses angebracht und gesenkt. In diese Bohrungen werden Stahlstifte gesetzt (passende dicke Nägel), mit denen bei den folgenden Arbeitsgängen immer wieder ein genaues Positionieren der Platten möglich ist.
  2. Entsprechend der Beschreibung werden die Aussparungen für die Stößel der Balge geschnitten und die vier 15mm-Bohrungen für die Luftversorgung angebracht.
  3. Nun wird die ganze Platte von der unteren Seite her bearbeitet. Die Luftabgänge für die Basspfeifen müssen gebohrt werden. In der Baubeschreibung findet man dazu Hinweise in den Zeichnungen auf den Seiten 13 und 58. Ein Kantholz 520 x 40mm x 20mm wird an der hinteren Kante der Platte bündig aufgespannt. Auf ihm werden die Bohrungen entsprechend Seite 58 angerissen, nummeriert und dann 8mm tief (Spitze der Zentrierung des Bohrers!) durch die untere Abdeckung in die Grundplatte hinein gebohrt. Diese Bohrungen werden einmal 10mm-Messing-Rohre aufnehmen für Schläuche, die zu den Basspfeifen führen.
  4. Die untere Abdeckung der Grundplatte wird nun abgenommen und die Nummerierung der Löcher vom Kantholz auf die Grundplatte übertragen.
  5. Nun wird der Ventildeckel auf die obere Abdeckung der Grundplatte (ohne die untere Abdeckung!) (siehe Seite 41) gespannt. Die Zentren der Ventilbohrungen werden mit einem 2,5mm-Bohrer durch den Ventildeckel und die obere Abdeckung hindurch 5mm (max. 8mm) tief in die Grundplatte übertragen. Der Ventildeckel wird abgenommen und die Nummern der Löcher werden auf die obere Abdeckung der Grundplatte übertragen. Mit einem 10mm-Bohrer werden die Löcher von 1 bis 9 ganz durch die Grundplatte hindurchgebohrt, während die Löcher 10 bis 20 durch die obere Abdeckung hindurch nur max. 8mm tief in die Grundplatte eingebracht werden.
  6. Dann wird der Pfeifenstock auf die obere Abdeckung der Grundplatte geschraubt. Die Lage der Verschraubungen ist nicht vermaßt. Man muss darauf achten, dass sie keinen der später einzufräsenden Luftkanäle treffen. Das ist gewährleistet, wenn man wie auf Seite 16 abgebildet die Schrauben jeweils in die Mitte zwischen vier Pfeifen setzt. Die 4,5mm-Bohrungen für die Schrauben werden abgesenkt. Die Schleifen werde in den Pfeifenstock eingelegt. Mit 20mm breiten Pappstreifen muss der der Raum über den Pfeifen noch aufgefüllt werden, so dass die Schleifen nach dem Aufschrauben des Pfeifenstocks auf die Grundplatte nicht mehr verschoben werden können. Zuvor werden die Schleifen so ausgerichtet, dass sie links mit dem Pfeifenstock und rechts mit der Grundplatte abschließen. Da meine Ständerbohrmaschine es nicht zulässt nun alle 6mm-Löcher zu bohren, können nur die ersten beiden Reihen mit einem 6mm-Bohrer max. 8mm tief (eher weniger) gebohrt werden. Für die restlichen Löcher wird eine Handbohrmaschine in einen mobilen Bohrständer gespannt. Sie wird so eingestellt, dass die Bohrung neben dem Fuß nieder geht. Um nicht zu tief zu bohren wird die Höhe der Maschine so eingestellt, dass sie in völlig niedergedrücktem Zustand gerade die erlaubten 8mm tief bohren kann. Zum Bohern bracht man dann einen Helfer, der den Bohrständer hält, damit die Bohrungen auch wirklich senkrecht niedergebracht werden können.  
  7. Der Pfeifenstock und die obere Abdeckung der Grundplatte werden nun abgenommen. Die Nummerierunger der Löcher vom Ventildeckel und vom Pfeifenstock werden auf die Grundplatte übertragen.
  8. Nun werden entsprechend der Beschreibung die Luftkanäle angrissen und gefräst.
  9. Das Verleimen der Platten erfordert besondere Sorgfalt, damit keine Verbindungen zwischen den Luftkanälen entstehen, durch die dann später Luft in benachbarte Kanäle schleichen kann. Dazu werden die gefrästen Kanäle mit etwas verdünntem Kaltleim ausgestrichen, bis alle Poren sicher geschlossen sind (siehe  Nachbesserungen vom 17.05.2011) . Die Verleimung der Platten erfolgt in zwei Arbeitsgängen. Zuerst wird der Leim mit einer Rolle gleichmäßig auf z.B. der Deckelplatte gleichmäßig aufgetragen. Auf der Grundplatten wird an allen Fräs- und Bohrkanten zur sicheren Abdichtung eine schmale Leimspur gelegt. Nach dem Aufeinanderlegen der Platten werden sie zum Abbinden des Leims großflächig aufeinandergepresst. Dann wird der Vorgang mit der Bodenplatte wiederholt.
  10. Schließlich wird das Kantholz für die Luftabgänge zu den Basspfeifen aufleimt.
  11. Und nach dem Aushärten des Leims kann man an dem fertigen Stück schon einmal alle Kanten und Bohrungen säubern.
Die Grundplatte ist nun im Rohbau fertig.  Zum Einbau in das Gehäuse werden die beiden Auflageleisten wie auf Seite 10 beschrieben angefertigt und mit ihrer Oberkante 190mm über dem Boden an die Seitenwände geschraubt. Dafür ist das untere Teil der Frontplatte abzunehmen. Bei dieser Gelegenheit fällt auf, dass es sinnvoll ist, dieses Frontteil an seiner Unterkante etwas anzuphasen, damit es beim Herausnehmen künftig nicht mehr verkantet. Dann wird die Grundplatte auf die Auflageleisten aufgeschraubt.



Benötigte Werkzeuge: Ständerbohrmaschine, Handbohrmaschine mit mobilem Bohrständer, Holzbohrer, Senker, Stichsäge, Handsäge, Oberfräse


© Wolf-G. Blümich, 17.05.211