Lipsia Rechenmaschinenfabrik, O. Holzapfel & Cie, Leipzig C1
Die Lipsia-Rechenmaschinenproduktion wurde 1914 von Jacob Otto Holzapfel begründet, der zuvor bei Brunsviga und dann bei Triumphator mitgearbeitet hatte. Ab 1927 wurde auch Kleinaddiermaschinen hergestellt. Um 1953 wurde die Firma aufgelöst und Triumphator war mit der Rechenmaschinenproduktion in Leipzig konkurenzlos. Robert Kling baute dann auf der Basis der Lipsia 11R seine Produktion der Marke Rokli auf.
Lipsia 11R
Serien-Nr. 36394, gebaut um 1950, 6 x 6 x 10
(Abb. 45)
August-Bebel-Werk, Zella-Mehlis / Thüringen, SBZ (ab 1949 DDR)
Ursprünglich wurde die Melitta-Sprossenradmaschine in den Mercedes-Werken entwickelt. Die Produktion wurde 1924 an die Firma Carl Walther in Zella-Mehlis abgegeben, die die Maschinen bis 1943 sowohl unter eigenem Namen vertrieb als auch an Mercedes lieferte, wo sie unter dem Namen Melitta verkauft wurden. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges 1945 wurde die Waffen- und Rechenmaschinenfabrik Carl Walther demontiert. Carl Walter baute seine Rechenmaschinenproduktion als Carl Walther Büromaschinengesellschaft in Niederstotzingen/Württemberg neu auf, während einige ehemalige Mitarbeiter von ihm, die in Zella-Mehlis von der Firma Röhm übernommen worden waren, die Rechenmaschinen-Produktion unter dem Namen Melitta wieder aufnahmen. Die Röhm-Werke gingen 1947 im August-Bebel-Werk auf. Dann wurde die Melitta-Produktion 1951 in das Fortuna-Schreibmaschinenwerk nach Suhl verlagert. (siehe Lit. 12, Heft 128, 07/2022, S. 9)
Melitta RMKZ/16
Serien-Nr. 51405 (Fortsetzung der Walther-Nummerierung), gebaut
1947, 10 x 8 x 16 (Abb. 261)
Fortuna-Werk VEB, Suhl/Thüringen, DDR
Fortsetzung der Produktion von Melitta-Rechenmaschinen aus dem August-Bebel-Werk in Zella-Mehlis. Ab 1954 lief die Produktion im Ernst-Thämann-Werk in Suhl weiter und endete 1959. (siehe Lit. 12, Heft 128, 07/2022, S. 9)
Melitta III/16
Serien-Nr. 65735, gebaut um 1953, 10 x 8 x 16,(Abb. 323)
Diese Maschine ist fast baugleich mit der Melitta RMKZ/16
Melitta IV/16
Serien-Nr. 73601, gebaut um 1953, 10 x 8 x 16
(Abb. 135)
Melitta VII/16
Serien-Nr. 94962, gebaut um 1954 , 10 x 8 x 16 (Abb. 27)
Thaleswerk GmbH, Rastatt/Baden
Das Thaleswerk wurde 1911 von Emil Schubert gegründet, der vorher bei Triumphator Meister war. Er entwickelte viele Maschinen, musste aber das Thaleswerk 1936 ohne seine Patente verlassen und stellte ab 1938 Rechenmaschinen unter dem Namen Schubert her. Neben Sprossenradmaschinen wurden auch Kleinaddiermaschinen hergestellt. Bis in die Mitte der sechziger Jahre des zwanzigsten Jahrhunderts wurden Thales Rechenmaschinen produziert. (Lit. 22)
Thales Modell A
Serien-Nr. 43067, gebaut um 1938,
10 x 8 x 13, Grundmodell ohne Einstellkontrollwerk und ohne
Rückübertragung (Abb. 284)
Das ursprügliche Modell A (ab 1911) hatte nur 9 x 8 x 13 Stellen und
war im Holzkasten montiert. Die neuen Modelle A gibt es etwa ab 1936.
Sie haben alle einen Tragegriff in der Grundplatte und keinen
Zehnerübertrag im Zählwerk. Das erweiterte Modell AE hat ein
Einstellkontrollwerk, das Modell AR eine Rückübertragung und
das Modell AER beides.
Thales Modell MEZ
Serien-Nr. 50798, gebaut um 1939, 6 x 5 x 10, mit Zehnerübertrag im
Zählwerk und Einstellkontrollwerk (Abb. 136)
Thales Modell CER
Serien-Nr. 112278, gebaut 1955, 10 x 8 x 13, mit Zehnerübertrag im
Zählwerk, Einstellkontrollwerk und Rückübertragung;
mit Staubschutzhaube und Anleitung (Abb. 37)
Es gab zwei C-Serien. Die Modelle der alten C-Serie hatten nur 9 x 8 x 13 Stellen.
Diese Thales CER wurde in Großbritannien von der
Firma Muldivo Calculating Machine Co. Ltd., "Specialists in Calculating
Equipment since 1912", importiert und unter dem Namen Muldivo
CER vertrieben.
Muldivo vertrieb auch einige Maschinen von Madas, Precisa und
Walther.
AB ÅTVIDABERG-FACIT, Schweden
Karl Victor Rudin entwickelte Sprossenradmaschinen
mit einer Zehnertastatur, die ab 1932 unter dem Namen Facit vertrieben
wurden. Die Besonderheit dieser Maschinen besteht darin, dass zur
Verkürzung der Tastenhübe bei der Eingabe die Sprossenräder
geteilt wurden. Dies wird auch in der Anordnung der Eingabetasten
sichtbar. Auf der linken Seite der Tastatur sieht man die Tasten von 1
bis 4, mit denen jeweils Einzelzähne eine Sprossenrades gesteuert werden,
während auf der rechten Seite die Zahlen von 5 bis 9 zu finden sind, bei
den zusätzlich immer noch ein 5er-Sprossensegment dazugeschaltet wird.
Die mechanischen Maschinen von Facit wurden ab 1934 für den deutschen
Markt von Hans Sabielny gebaut.
FACIT TK
Serien-Nr. 203201, gebaut 1950,
13 x 8 x 13, Zehnertastatur (Abb. 304)
(auch als deutscher Lizenzbau), mit
deutscher und französicher Anleitung
FACIT CM 2-16
Serien-Nr. 1036386, gebaut 1964,
16 x 9 x 16, Zehnertastatur, mit Anleitung (Abb. 42)
Rechenmaschinenfabrik Hans Sabielny, Dresden, DDR
Hans Sabielny übernahm 1934 den Verkauf von
Facit-Rechenmaschinen für den deutschen Markt.
Die mechanischen produzierte er selbst, während die elektrischen
importiert wurden. Zuvor hatte er für Archimedes gearbeitet und den
Comptator gebaut.
1951 verlegte er seine Firma nach Düsseldorf. Ab 1955 wurden in
Dresden Facit-Maschinen unter dem Namen Madix
nachgebaut.
FACIT
Serien-Nr. D5453, gebaut um 1950,
13 x 8 x 13, Zehnertastatur (Abb. 96)
Nachbau der schwedischen FACIT TK, mit
deutscher und französischer Anleitung
VEB (K) Feinwerktechnik, Rechenmaschinenwerk, Dresden A 1, DDR
Ab 1955 wurden Facit-Maschinen in Dresden nachgebaut und ab 1958 unter dem Namen Madix vertrieben.
Madix Allesrechenmaschine HM
Serien-Nr. D25213, gebaut um 1960,
13 x 8 x 13, Zehnertastatur, mit Anleitung,
Kommaschieber nicht original (Triumphator) (Abb. 158)
Nachbau der schwedischen FACIT NTK