Carl Walther, Zella-Mehlis in Thüringen
Die Firma Carl Walther, die seit 1886 Waffen produziert hat, übernahm 1924 die Produktion der Melitta-Sprossenradrechenmaschinen. Sie waren bei den Mercedes-Werken entwickelt worden, konnten aber wegen mangelnder Produktionskapazitäten dort nicht produziert werden. 1943 wurde kriegsbedingt die Produktion der Sprossenradmaschinen eingestellt und nach 1945 im Zella-Mehlis und in Niederstotzingen fortgesetzt. (Lit. 22 und Lit. 12, Heft 128, 07/2022, S. 9)
Walther RKZ
Serien-Nr. 7668, gebaut 1930,
6 x 6 x 10, mit Universalanleitung, (Abb. 11)
Walther Büromaschinengesellschaft, Niederstotzingen / Württemberg
Nach der Demontage der Waffen- und Rechenmaschinenfabrik in Zella-Mehlis nach dem 2. Weltkrieg 1945 wurden Walther-Rechenmaschinen im neuen Werk in Niederstotzingen gebaut. In Zella-Mehlis wurde die Produktion von ehemaligen Walther-Mitarbeitern im August-Bebel-Werk unter dem Namen Melitta wieder aufgenommen. (Lit. 22)
Walther RKZ 10
Serien-Nr. 57274, gebaut 1950, 6 x 6 x 10, mit
Service-Handbuch und Universalanleitung, (Abb. 103)
Walther WSR 160
Serien-Nr. 144894, gebaut um 1960, 10 x 16 x 8,
mit Anleitung und
Service-Handbuch (Abb. 165)
Die WSR160 wurde in Großbritannien von der
Firma Muldivo Calculating Machine Co. Ltd., "Specialists in Calculating
Equipment since 1912", importiert und unter dem Namen Muldivo
Mentor vertrieben.
Muldivo vertieb auch einige Maschinen von Madas, Precisa und
Thales.
Triumphator Rechenmaschinenfabrik, Lausen bei Leipzig
ab 1913 in Mölkau bei Leipzig
Die Firma Triumphator ging aus dem Leipziger
Röhrenwerk GmbH hervor, in dem sich ab 1903 Otto Holzapfel mit der
Weiterentwicklung von Sprossenradmaschinen befasste. 1909 wurde dann die
Rechenmaschinenfabrik ins Handelsregister eingetragen, während die
Röhrenwerke in Konkurs gingen. Otto Holzapfel war zuvor
Mitarbeiter bei Brunsviga und machte sich später
mit der Firma Lipsia selbstständig.
Triumphator war der stärkste Konkurent der Firma Brunsviga auf dem deutschen Markt. (Lit. 22)
Triumphator H3Z
Serien-Nr. 75914, gebaut 1936,
6 x 6 x 11, mit Anleitung (Abb. 173)
VEB Triumphator-Werk, Mölkau bei Leipzig
Etwa ab 1950 wurde die Triumphator-Produktion unter leicht verändertem Firmennamen fortgesetzt. 1957 kamen nach der Auflösung der Firma Lipsia noch deren Kleinaddiermaschinen dazu. Die Fertigung von Rechenmaschinen wurde 1965 eingestellt. (Lit. 22)
Triumphator CN
Serien-Nr. 142479, gebaut 1952,
10 x 8 x 13 (Abb. 38)
Triumphator CRN
Serien-Nr. 168311, gebaut 1954, 10 x 8 x 13
Die Maschine muss noch restauriert werden: mehrere gequollenen Lager und Sprossenräder aus
Zinkdruckguss.
Triumphator CRN1
Serien-Nr. 217193, gebaut um 1957, 10 x 8 x 13,
mit Anleitung (Abb. 146)
Triumphator CN2
Serien-Nr. 280593, gebaut um 1960, 10 x 8 x 13,
mit Anleitung (Abb. 327)
Triumphator CRN2
Serien-Nr. 263307, gebaut um 1959, 10 x 8 x 13,
mit Anleitung (Abb. 325)
Triumphator KN
Serien-Nr. 501814, gebaut um 1960, 7 x 6 x 11, Sonderserie: kleine Bauart, wie CN
(Abb. 337)
Schubert Rechenmaschinen-Fabrik, Rastatt
Emil Schubert, der Gründer der Thaleswerke, musste diese 1936 ohne seine Patente verlassen. Er entwickelte die Maschinen weiter und begann 1938 auf der Basis neuer Patente die Rechenmaschinenproduktion unter eigenem Namen. Ab 1959 arbeitete er mit der Firma Robert Kling in Wetzlar zusammen, die zuerst eine Weiterentwicklung der Lipsia 11R unter dem Namen Rokli baute, dann aber 1959 die Produktion von Sprossenradmaschinen einstellt und nur noch Saldiermaschinen baute. Schubert und Kling verkauften die Modelle des Partners jeweils unter eigenem Namen. Emil Schubert starb 1952. Seine Rechenmaschinen wurden bis 1974 hergestellt. (Lit. 22)
Schubert CRV
Serien-Nr. 85J167, gebaut um 1958,
mit Anleitung, 6 x 6 x 11, Abb. 280
Schubert DRV
Serien-Nr. 166293, gebaut um 1970,
mit Anleitung und
Werkstatt-Anweisungen, 10 x 8 x 13 (Abb. 174)
Diese Maschine wurde bei Robert Kling unter dem Namen
Rokli 7RS verkauft.
Robert Kling Wetzlar GmbH, Abt. Rechenmaschinenbau
Robert Kling (Kugellagerfabrikant) begann 1949 mit der Produktion von Sprossenradmaschinen, indem er eine Weiterentwicklung der Lipsia 11R unter dem Namen Rokli auf den Markt brachte. 1959 stellte er aber diese Produktionslinie wieder ein, baute nur noch Saldiermaschinen und arbeitete mit der Firma Schubert zusammen. Die Maschinen des Geschäftspartners wurden jeweils unter eigenem Namen und mit eigenen Modellbezeichnungen vertrieben. (Lit. 22)
Rokli 6R (I)
Serien-Nr. 6230, gebaut um 1949, 6 x 6 x 10 (Abb. 265)
Dies ist die erste Version der Maschine noch mit Löschkamm
für das Eingabewerk und durch die Abdeckung tretenden Zahn
für das Zählwerk wie bei der
Lipsia 11R).
Rokli 6R (II)
Serien-Nr. 6385, gebaut um 1950, 6 x 6 x 10, mit Firmenschild:
"Büro Gulba, Mosbach" (Abb. 264)
Die Löschung des Eingabewerkes erfolgt hier mit einem Hebel. Auch
ist der Zahn für das Zählwerk nicht mehr sichtbar.
Rokli 7RS
Unter diesem Namen vertrieb Robert Kling die
Schubert DRV. Mit dem "S" am Ende wurden die
Schubert-Modelle gekennzeichnet.