Aktiebolaged Original Odhner, Göteborg, Schweden
Der Schwede Willgodt T. Odhner fertigte ab 1886 seine 1874 entwickelte Sprossenrad-Rechenmaschine im russischen St.Petersburg. 1892 verkaufte er Patente an die Firma Brunsviga, die für eine starke Verbreitung dieses Maschinentyps sorgte. Als die Firma Odhner nach der Oktober-Revolution 1917 in den Besitz des Staates überging, gründete Odhner 1918 die Aktiebolaged Original Odhner. In der UdSSR wurde die Odhnersche Rechenmaschinenproduktion in Moskau mit der Marke Feliks fortgesetzt.
Original-Odhner 7
Serien-Nr. 7-286144,
gebaut 1951, 10 x 8 x 13, Grundmodell der 7er-Serie ohne Zehnerübertrag
im Zählwerk (Abb. 110)
Original-Odhner 239
Serien-Nr. 894054,
gebaut um 1955, 10 x 8 x 13,
mit Anleitung (Abb. 30)
Staatliche Rechenmaschinenfabrik, Moskau, UdSSR
Die Marke Feliks geht auf die Odhner-Rechenmaschinen zurück, die bis 1917 in St. Petersburg gefertigt wurden. Nach der Oktober-Revolution wurde der Betrieb verstaatlicht. W.T.Odhner setzte seine Produktion in Göteborg fort, während in Moskau 1924 vom späteren KGB-Chef Felix Dzerzhinsky eine neue Rechenmaschinenfabrik aufgebaut wurde, in der Odhner-Maschinen unter dem Namen Feliks weitergebaut wurden.
FELIKS M
Serien-Nr. G310017, gebaut um 1970,
9 x 8 x 13, mit Anleitung (Abb. 64)
Ursprünglich wurden in der Fabrik Nähmaschinen hergestellt. 1892 kaufte Franz Trinks für die Firma die Patente zur Herstellung von Sprossenradmaschinen von dem im russischen St. Petersburg ansässigen schwedischen Rechenmaschinenfabrikanten Willgodt T. Odhner für Deutschland, die Schweiz und Belgien. Hier arbeitete auch Otto Holzapfel, der ab 1903 die Firma Triumphator mit aufbaute und sich dann mit der eigenen Firma Lipsia selbstständig machte. In der Braunschweiger Umgebung siedelten sich weitere Hersteller von Rechenmaschinen an, z.B. Hannovera, Rema, Gauß. (Lit. 22)
Brunsviga B "System W.T.Odhner"
Serien-Nr. 11855,
gebaut um 1907, 9 x 8 x 13, mit Holzplatte, Metalldeckel
und Anleitung (Abb. 138)
Grimme, Natalis & Co., AG, Braunschweig (ab 1921)
Unter der Leitung des Ingenieurs Franz Trinks wurde die Maschine weiterentwickelt und die Modellpalette erweitert. 1922 fusionierte Brunsviga mit den Rema-Werken, die aber weiter Modelle unter eigenem Namen vertrieben, die dann bei Brunsviga als die Nova-Modelle weiterentwickelt wurden. Alte Schutzrechte und Maschinen bildeten offensichtlich den Grundstock für die Marke Mira aus Böhmen. (Lit. 22)
Trinks Brunsviga MR
Serien-Nr. 47018,
gebaut 1921 - 1924, 9 x 8 x 13, Grundplatte, Deckel, 2 Glocken und Kommaschieber fehlen (Abb. 346)
Besonderheiten: Der Schlitten ist geteilt. Nur das Ergebniswerk ist verschiebbar.
Brunsviga B "System Trinks"
Serien-Nr. 64157,
gebaut um 1923, 9 x 8 x 13, Holzplatte und -deckel
ergänzt, mit Anleitung (Abb. 18)
Brunsviga "System Trinks" M
Serien-Nr. 67363,
gebaut um 1924, 9 x 8 x 13, Holzplatte und -deckel ergänzt
verkleinerte Ausführung des Modells B,
mit Anleitung (Abb. 77)
Brunsviga "System Trinks" MH
Serien-Nr. 59053,
gebaut um 1921, 9 x 8 + 8 x 13, wie Modell M aber
mit 2. Umdrehungszählwerk
für Kettenrechnungen, mit Holzplatte und Metalldeckel und
Anleitung (Abb. 48)
Brunsviga-Maschinenwerke, Grimme, Natalis & Co. AG, Braunschweig (ab 1927)
Ab 1932 fertigt Brunsviga nicht nur Sprossenradmaschinen, sondern auch Rechenmaschinen mit geteilter Staffelwalze.
Brunsviga 13
Serien-Nr. 195252, gebaut um 1941,
10 x 8 x 13 (Abb. 128)
Brunsviga 13ZK
Serien-Nr. 197966, gebaut um 1942,
10 x 8 x 13 (Abb. 54)
Brunsviga D13Z-1
Serien-Nr. 202054, gebaut um 1943,
(10+10) x 8 x (13+13), mit Anleitung zu den
Nachfolgemodellen D13R (Abb. 350)
Nova-Brunsviga II
Serien-Nr. 6T2N998,
gebaut um 1930, 10 x 10 x 13 (Abb. 104)
Brunsviga Maschinenwerke AG, Braunschweig (ab ca. 1950)
Die Modellpalette wird wesentlich erweitert. Zusätzlich kommen nun auch elektrisch getriebene Maschinen und und Addiermaschinen mit Volltastatur und mit Zehnertastatur ins Programm.
Brunsviga 13 RK
Serien-Nr. 286865, gebaut 1953,
10 x 8 x 13, mit Anleitung (Abb. 277)
Brunsviga 20
Serien-Nr. 287037, gebaut 1953,
12 x 11 x 20, mit Anleitung und Staubschutzhaube (Abb. 5)
Brunsviga 18 RK
Serien-Nr. 13-50991, gebaut 1956,
10 x 8 x 18, mit Anleitung
für die 13 RK (Abb. 98)
Olympia Werke AG, Wilhelmshaven
1959 werden die Brunsviga Maschinenwerke AG vollständig von der Olympia Werke AG in Wilhelmshaven übernommen. 1964 wird die Produktion von Sprossenradmaschinen in Braunschweig eingestellt.
Brunsviga 13 BR
Serien-Nr. 13-92172, gebaut um 1960 (Brunsviga Werke, Braunschweig),
10 x 8 x 13 (Abb. 285)
Brunsviga 13 RM
Serien-Nr. 4449, gebaut um 1965 (Made in Spain),
10 x 8 x 13, mit Staubschutzhaube,
mit Anleitung, neuwertig (Abb. 19)
Braunschweiger Rechenmaschinen-Fabrik REMA m.b.H., Braunschweig
Die Firma Rema stellte seit 1915 Sprossenradmaschinen her und fusionierte 1922 mit den Brunsviga-Werken. Die Rema-Werkzeugmaschinen wurden später vermutlich von der Firma Mira übernommen. Nachfolgemodelle der Rema I wurden bereits bei Brunsviga gefertigt. Der Markenname Rema wurde von Brunsviga noch eine Zeit lang weiter genutzt. Diese Fertigungsreihe führte zur Brunsviga Nova (Lit. 22 und Lit. 12, Heft 88/2012).
Rema I
Serien-Nr. 1893, gebaut um 1922, 9 x 8 x 13, ohne Zehnerübertrag im Zählwerk,
auf Holzplatte mit Holzdeckel (Nr. 1013) (Abb. 295)
"Hannovera" Rechenmaschinenfabrik Oventrop Heutelbeck & Co, Peine i. Hannover
Die Firma Hannovera wurde 1922 von Alfred Schubode gegründet, der zuvor bei Brunsviga gearbeitet hatte. Anfangs wurden Sprossenradmaschinen gebaut. Da es Patentstreitigkeiten mit Brunsviga gab, entwickelte Alfred Schubode 1924 eine Stellsegmentmaschine und baute auf dieser Basis auch Registrierkassen. Die Firma siedelte 1932 nach Berlin um und ging 1933 in Konkurs. Emil Bauer kaufte die Konkursmasse auf, führte den Betrieb weiter und baute ihn aus (Lit. 22).
Mira Rechenmaschinen-Fabrik, Reichenberg, Böhmen
ab 1927 in Nieder-Hanichen,
Mira begründete seine Herstellung von Sprossenradmaschinen vermutlich mit dem Kauf von Schutzrechten und Werkzeugmaschinen der Firma Rema, die bei der Fusion dieser Firma mit Brunsviga frei geworden waren. Nach 1945 wurden dort vermutlich auch Nisa-Staffelwalzenmaschinen hergestellt und die Mira-Produktion erlosch. ( Lit. 22)
Mira 2
Serien-Nr. 2448, gebaut um 1925,
9 x 7 x 13, Kommaschieber am Eingabewerk fehlt (Abb. 161)