Tabellen sind in verschiedenen Formen vor allem zur Vereinfachung der Multiplikation entwickelt worden.
1.1 Rechenstäbchen
Napiersche Rechenstäbchen
aus Kloster Andechs in Bayern (17. Jhd.), mit Holzkasten (19cm x 10cm),
nachgebaut 1991, Vorlage: Lit. 2, S. 18
(Abb. 28)
Die Rechnstäbchen wurden von Lord John Napier of Merchiston (1550 - 1617) in Schottland entwickelt. Auf ihnen sind Einmaleinstabellen, so dass man mit ihnen, wenn man die entsprechenden Stäbchen nebeneinanderlegt, Multiplikationen mehrstelliger Zahlen mit einstelligen Zahlen durch Additionen der Teilprodukte im Kopf durchführen kann (siehe Lit. 13, S. 23 ff). Diese Idee verwendete auch Wilhelm Schickard bei der Konstruktion der Tübinger Rechenmaschine.
Lord Napier erfand auch die Grundlagen des Rechenschiebers.
Rechenstäbchen von Genaille und Lucas
je 11 Holzstäbe (1 cm x 1 cm x 17,3 cm) in einem Pappkasten (12cm
x 18cm x 1,5cm) für die Multiplikation, die Division und die
Prozentrechnung
Von dem Eisenbahner Henri Genaille wurden 1885 diese drei Arten Rechenstäbe entwickelt und von dem Mathematiker Èdouard Lucas in Paris über die Librairie Classique Eugène Belin in den Handel gebracht.
Die Multiplikations- und die Divisionsstäbchen wurden 2005 nach den Vorlagen in den Publikationen von Stephan Weiss (Lit. 23) nachgebaut. Ein Nachbau der Prozentrechenstäbe (Les Réglettes Financières) steht noch aus.
Die Multiplizierstäbchen
Les Réglettes Multipilicatrices (Abb. 239) mit Anleitung
Auf den Multiplizierstäbchen sind rundherum Einmaleinstabellen auf Papier aufgeklebt, wobei der Zehnerübertrag aus der niederwertigeren Stelle bereits eingerechnet ist, so dass man diesen nicht mehr im Kopf ausführen muss, wie bei den Napierschen Rechenstäbchen. Zur Multiplikation eines mehrstelligen Faktors mit einem einstelligen Faktor legt man die mehrstellige Zahl aus den Kopfzahlen der Stäbchen zusammen und den Indexstab links daneben. Dann beginnt man in der Zeile des einstelligen Faktors rechts direkt unter der Trennlinie und folgt den Pfeilen von Stab zu Stab nach links und notiert so bei der letzten Stelle beginnend bis zur höchsten Stelle auf dem Indexstab das gesuchte Produkt.
Die Dividierstäbchen
Les Réglettes Multisectrices (Abb. 242) mit Anleitung
Auf die Dividierstäbchen sind ähnlich
wie bei den Multiplizierstäben rundherum
Papiertabellen mit ganzzahligen Teilquotienten aufgeklebt. Zur Division
einer mehrstelligen Divisors durch einen einstelligen Dividenden legt
man den Divisor aus den Kopfzahlen der Stäbchen zusammen und legt
den Indexstab rechts daneben. Dann beginnt man in der Zeile des
Dividenden links direkt unter der Trennlinie und folgt den Linien von
links nach rechts von Stab zu Stab und notiert so bei der höchsten
Stelle beginnend bis zur niedrigsten Stelle den Quotienten. Hierbei
wird wie bei der schriftlichen Division bestimmt, wie oft der Dividend
in einen Teildivisor hineinpasst (Teilquotient). Auf dem Indexstab wird
dann der Rest der Division angezeigt. Man kann die Division auch
für Dezimalbrüche bestimmen, indem man die Ergebnisspur auf
0-Stäben fortsetzt, die man zwischen dem Indexstab und der
Einerstelle des Divisors ergänzt.
Die Prozentrechenstäbchen
Les Réglettes Financières mit Anleitung
Diese Stäbchen sind praktisch Dividierstäbe für die Divisoren 2, 4, 6, 8, 9 und 12, mit denen Zinsen für Teile eine Jahres und Zinssätze von 9%, 6%, 4,5%, 4% und 3% und die jeweiligen Häften davon vereinfacht berechnet werden können (siehe Lit. 23).
Einmalein-Bleistift-Set LYRA 2065
hergestellt: 2005, je ein Bleistift mit dem kleinen und
dem großen Einmaleins (ungespitzt 17,6cm x 0,85cm ø,
dreiflächiges Profil) aus der Serie der Fantasie-Graphitstifte von
LYRA (Abb. 260)
Solange die Bleistifte noch lang genug
sind, können auf dem einem Stift die Produkte von 1 x 1 bis 10 x
10 und auf dem anderen von 1 x 11 bis 10 x 20 abgelesen werden.
Bleistiftkappe mit Einmaleins-Tabelle
Bleistiftkappe mit drehbarer Tabelle für das
große Einmaleins, mit eingebauter Tintenfeder im linken
Endstück, einziger Aufdruck: WORLD'S RIGHTS (9cm x 1cm ø)
(Abb. 180)
Wenn der zweite Faktor neben den ersten
Faktor gedreht worden ist, kann man das Produkt in einem Fenster auf
der gleichen Zeile ablesen.
ROKA Der rechnende Federkasten
Federkasten mit drehbarer Tabelle für das
Einmaleins von 1 bis 20, (24cm x 3,5cm ø) Aufdruck: DARNLEY'S
PATENT, Ges. Gesch. in allen Kulturstaaten (Abb. 181)
Wenn der zweite Faktor neben den ersten
Faktor gedreht worden ist, kann man das Produkt in einem Fenster auf
der gleichen Zeile ablesen.
Einmaleins-Scheibe PATENTA II
Einmaleinsscheibe für Produkte bis zur jeweiligen
Quadratzahl von 2 bis 49 (15cm ø), Abb. 238
Aufdruck: SOUVENIR l'Exposition Universelle de Liége 1905, mit
Firmenstempel "Lömker, Burgdorf (Hann.)"
Auf der Vorderseite sind die
Einmaleinstabellen von 2 bis 25 bis zur jweiligen Quadratzahl und auf
der Rückseite ist die Fortsetzung bis 49.
Multiplier Pencil Box N.S. NO.7410
Alter unbekannt, Einmaleinstabelle für Produkte
von 2 x 2 bis 9 bis 12 als Schiebedeckel auf einem
Kunststoffkästchen für Stifte (19,5cm x 3,5cm x 1,4cm) mit
aufgesetztem Bleianspitzer, Abb. 266
"CONSUL" THE EDUCATED MONKEY
hergestellt um 2005 nach dem Original von "The Educational Toy
Manufacturing Company of Springfield, Massachusetts
USA, 1916", Einmaleinstabelle für Produkte bis 12 x 12 (14cm x
14,5cm), Abb. 258
Aufdruck: Keiner außer Heiner DBS since 1991
Die Füße des Affen werden auf die beiden Faktoren geschoben. Dabei wird das von den Händen gehaltenen Fenster so mitgeführt, dass in ihm das Produkt abgelesen werden kann.
Mr. Smart
THE EDUCATED MONKEY
hergestellt 2004 nach alter Vorlage (s.o.), Einmaleinstabelle für
Produkte bis 12 x 12 (14,2cm x 23,4cm), Abb. 250
Aufdruck: Tin Treasures, Tin Toys & Collectibles
Die Füße des Affen werden auf
die beiden Faktoren geschoben. Dabei wird das von den Händen
gehaltenen Fenster so mitgeführt, dass in ihm das Produkt
abgelesen werden kann.
Multator-Tabelle
hergestellt um 1935, Multiplikationstabelle mit Anleitung
zur Berechnung von Produkten und
Quotienten mit dem Addiator (Abb. 338)
Das Produkt aus einem dreistelligen und einem
einstelligen Faktor kann sofort abgelesen werden. Um Produkte mit mehrstelligem
zweiten Faktor zu berechnen ist es erforderlich, die Zwischenprodukte für
jede Stelle mit dem Addiator versetzt zu summieren.
Taschenrechner "fix"
Die Rechenmaschine in der Tasche
C. Schade, 3. Auflage, 1946 (siehe Lit. 4),
Multiplikationstabelle für 6-stellige Produkte (Abb. 114)
Das Produkt aus einem maximal
zweistelligen und einem maximal dreistelligen Faktor kann sofort
abgelesen werden.
Weiskircher Rechen-Maschine
in Buchform
Doppelblock-Schnellrechen-Tafel
gedruckt um 1930, Multiplikationstabelle für 6-stellige Produkte
und Tafeln für Potenzen, Wurzeln, Logarithmen, Reziproken und
Kreisberechnungen (13cm x 19cm)(Abb. 257)
Das Produkt aus einem maximal
zweistelligen und einem maximal dreistelligen Faktor kann sofort
abgelesen werden.
MULTI-DIVI
Multiplikationstabellenbuch (26,5cm x 15cm x 2,5cm) von Wilken
Wilkenson, gedruckt 1956 (Abb. 224)
Vertrieb durch Addiator Rechenmaschinenfabrik C. Kübler, Berlin in einer Hülle von Addiator, mit Anleitung zum Buch und zusammen mit dem Maximator-S
Die Fa. C.B.R. vertrieb die von Otto Meuter hergestellten Zahlenschieber.
Um 1938 flüchtete J.Bergman in die Schweiz, da er in Deutschland von den Nazis als Jude verfolgt wurde. Er fertigte und vertrieb dort selber Correntator-Rechner (Fa. UNICAL).
Universal Calculator
Multiplikationstabellenbuch (40cm x 15cm x 3,5cm), 22. Auflage,
gedruckt 1926, Nr. 21827, mit eingelegtem Correntator
(Serien-Nr. 113467) (Abb. 91)
Die Fa. P. Baumer stellte Rechenhilfsmittel auf der Grundlage von Patenten von Jean Bergman (siehe Fa. C.B.R. und Fa. UNICAL) her und vertrieb sie.
Bergman UNICAL Universal
Calculator
Multiplikationstabellenkartei (geschlossen: 29cm x 55,5cm x 19cm),
patentiert 1936, (Abb. 216)
Vierstellige
Logarithmen- und Zahlentafeln
Zahlenwerk für die Mittelstufe (Logarithmen, Winkelfunktionen,
Quadrat- und Kubikzahlen), Zusammengestellt von O. Koschemann und K.
Otten, 8. Auflage, 1932 (Nr. 301)
Schülkes Tafeln
vierstelliger Logarithmen, Funktions- und Zahlenwerte
Tafelwerk mit Formelsammlung, Bearbeitet von OStD H. Heise, Berlin, 48.
Auflage, 1965 (Nr. 17)
Vierstelliges
logarithmisches Tafelwerk
(Altgrad) Kleine Schulausgabe
vierstelliger Logarithmen, Funktions- und Zahlenwerte
Tafelwerk mit Konstanten und Werten aus Geographie, Chemie, Physik und
Astronomie, von F.G. Gauß und H.H. Gobbin, herausgegeben von
D.-D. Hornschuh, Stuttgart, 271.-280. Auflage, 1973 (Nr. 283)
Sieber, Mathematische
Tafeln
Vierstellige Funktionentafel, Astronomische, chemische und
Physikalische Daten, Beilage: Sammlung mathematischer Formeln und
Interpolationslineal, von Helmut Sieber, 1. Auflage, 1966,
Bestellnummer 715 (Nr. 83)
Sieber, Mathematische
Tafeln, Lehrerheft
zu Nr. 83, gedruckt 1965, Bestellnummer 7153 (Nr. 108)