Die
Seitenteile der Griffe wurden aus 40mm-Buchenrundholz mit der
Stichsäge auf die gewünschte Länge gebracht, nachdem der
Schnitt mit einem um das Rundholz geklebten Klebestreifen markiert
worden war. Bei Sägen selbst wurde das Holz dauernd gedreht, so
dass von allen Seiten zur Mitte hin geschnitten wurde. Dabei entstanden
saubere und winklige Schnittflächen. Auf einer Schnittfläche
wurde dann eine Mittellinie zur Markierung der Richtung der Bohrung
für die Grifftstange angezeichnet, die rechtwinklig auf dem Mantel
des Zylinders fortgesetzt wurde. Im Maschinenschraubstock wurde der
Zylinder liegend so ausgerichtet, dass die Mittelinie auf der
Rundfläche senkrecht stand. Nach dem Anzeichnen des Mittelpunktes
der Bohrung auf dem Zylindermantel konnte dann mit dem Forstnerbohrer
das 20mm-Loch gebohrt werden. Schließlich wurde der Zylinder
senkrecht eingespannt und mittig ein Loch für die Verschraubung
des Griffs von beiden Seiten vorgebohrt und dann 0,5mm
größer als der Schraubendurchmesser ganz hindurchgebohrt.
Die beiden Griffstangen wurden aus 20mm-Buchenrundholz zugeschnitten
und schließlich alle Schnittkanten der vier Griffhalterungen und
zwei Griffstangen gesäubert. Nach dem Zusammenstecken der
Griffhalterungen mit der Griffstange wurde der Abstand der
Bohrlöcher in den Halterungen auf den Abstand der Bohrlöcher
in der Seitenwand des Gehäuses gebracht und die Bohrungen durch
die Griffstange in zusammengestecktem Zustand ergänzt. Zum Schluss
wurde die Konstruktion mit zwei Schlossschrauben an der
Gehäusewand befestigt.
Der Deckel des Gehäuses wurde gleich in drei Teile
und das
Mittelteil um die Dicke der beiden Scharnierbänder schmaler
zugeschnitten und die Länge der Scharnierbände auf die
Deckelbreite gebracht. Nach dem Zusammenschrauben der Teile mit den
beiden Scharnierbänder wurde der Deckel mit vier Schrauben auf dem
Gehäuse befestigt. Nun konnten die obere Kante des Deckels mit
einem Bandschleifer etwas abgeschrägt werden, wobei die Enden der
Scharnierbänder gleich mit bearbeitet wurden.
Die Verschraubung
des Deckel von oben auf den Seitenwänden ist allerdings schlecht,
weil die aufgeklappten Deckel auf den Schraubenköpfen zu liegen
kommen, was dem noch folgenden Lack auf Dauer nicht bekommen wird. Der
Deckel wurde dann später neu befestigt, wobei das Scharnierband
auf die Gehäusebreite gekürzt und in seiner ganzen Dicke in
ein neu zugeschnittenes Mittelteil eingelassen wurde. Das Mittelteil
wurde dann von unten
über Holzklötzchen mit den Seitenwänden verbunden, so
dass von außen keine Schrauben mehr zu sehen sind. In einem
dritten Veränderungsschritt wurden
vor den Lackierungsarbeiten vom Deckel rundherum 5mm abgesägt und
eine umlaufende Leiste (am Mittelteil geteilt) befestigt, die
oben etwa 5mm übersteht, so dass auf dem Deckel liegende
Gegenstände nicht so leicht herunter rollen können.
Aus einer
Buchenholzflachleiste ist der Rahmen für den Deckel der
Rückwand herzustellen. Von der Leiste mussten dafür vier
Teile unter 45° abgesägt werden. Da ich die Erfahrung gemacht
habe, dass auch bei Schnitten mit der Gehrungssäge nachgearbeitet
werden muss, habe ich die Teile gleich mit der Stichsäge
zugesägt und auf dem Bandschleifer zusammengepasst. Mit Holzleim
wurde die Teile auf das Deckelbrett geklebt und nach dem Trocknen
geschliffen, gebohrt und an die Rückwand geschraubt.
Da eine passende
Eckleiste für die Unterkastenbeschläge nicht
zu erhalten war, musste auf eine Flachleiste zurückgegriffen
werden. Die Einzelteile wurde nach einer Schablone mit der
Stichsäge zugeschnitten, gebohrt, verleimt, geschmirgelt und
schließlich an den Unterkasten angeschraubt.
Benötigte Werkzeuge: Stichsäge, Ständerbohrmaschine,
Maschinenschraubstock, 20mm-Forstnerbohrer, div. Holzbohrer,
Ringschlüssel, Bandschleifer, Schraubendreher
Damit ist der erste Bauabschnitt abgeschlossen.
Die Oberflächengestaltung wird als letzter
Arbeitsschritt des Orgelbaus noch folgen.