03.01.2008: Das Gehäuse ist fertig.


Die Seitenteile der Griffe wurden aus 40mm-Buchenrundholz mit der Stichsäge auf die gewünschte Länge gebracht, nachdem der Schnitt mit einem um das Rundholz geklebten Klebestreifen markiert worden war. Bei Sägen selbst wurde das Holz dauernd gedreht, so dass von allen Seiten zur Mitte hin geschnitten wurde. Dabei entstanden saubere und winklige Schnittflächen. Auf einer Schnittfläche wurde dann eine Mittellinie zur Markierung der Richtung der Bohrung für die Grifftstange angezeichnet, die rechtwinklig auf dem Mantel des Zylinders fortgesetzt wurde. Im Maschinenschraubstock wurde der Zylinder liegend so ausgerichtet, dass die Mittelinie auf der Rundfläche senkrecht stand. Nach dem Anzeichnen des Mittelpunktes der Bohrung auf dem Zylindermantel konnte dann mit dem Forstnerbohrer das 20mm-Loch gebohrt werden. Schließlich wurde der Zylinder senkrecht eingespannt und mittig ein Loch für die Verschraubung des Griffs von beiden Seiten vorgebohrt und dann 0,5mm größer als der Schraubendurchmesser ganz hindurchgebohrt. Die beiden Griffstangen wurden aus 20mm-Buchenrundholz zugeschnitten und schließlich alle Schnittkanten der vier Griffhalterungen und zwei Griffstangen gesäubert. Nach dem Zusammenstecken der Griffhalterungen mit der Griffstange wurde der Abstand der Bohrlöcher in den Halterungen auf den Abstand der Bohrlöcher in der Seitenwand des Gehäuses gebracht und die Bohrungen durch die Griffstange in zusammengestecktem Zustand ergänzt. Zum Schluss wurde die Konstruktion mit zwei Schlossschrauben an der Gehäusewand befestigt.

Der Deckel des Gehäuses wurde gleich in drei Teile und das Mittelteil um die Dicke der beiden Scharnierbänder schmaler zugeschnitten und die Länge der Scharnierbände auf die Deckelbreite gebracht. Nach dem Zusammenschrauben der Teile mit den beiden Scharnierbänder wurde der Deckel mit vier Schrauben auf dem Gehäuse befestigt. Nun konnten die obere Kante des Deckels mit einem Bandschleifer etwas abgeschrägt werden, wobei die Enden der Scharnierbänder gleich mit bearbeitet wurden. Die Verschraubung des Deckel von oben auf den Seitenwänden ist allerdings schlecht, weil die aufgeklappten Deckel auf den Schraubenköpfen zu liegen kommen, was dem noch folgenden Lack auf Dauer nicht bekommen wird. Der Deckel wurde dann später neu befestigt, wobei das Scharnierband auf die Gehäusebreite gekürzt und in seiner ganzen Dicke in ein neu zugeschnittenes Mittelteil eingelassen wurde. Das Mittelteil wurde dann von unten über Holzklötzchen mit den Seitenwänden verbunden, so dass von außen keine Schrauben mehr zu sehen sind. In einem dritten Veränderungsschritt wurden vor den Lackierungsarbeiten vom Deckel rundherum 5mm abgesägt und eine umlaufende Leiste  (am Mittelteil geteilt) befestigt, die oben etwa 5mm übersteht, so dass  auf dem Deckel liegende Gegenstände nicht so leicht herunter rollen können.

Aus einer Buchenholzflachleiste ist der Rahmen für den Deckel der Rückwand herzustellen. Von der Leiste mussten dafür vier Teile unter 45° abgesägt werden. Da ich die Erfahrung gemacht habe, dass auch bei Schnitten mit der Gehrungssäge nachgearbeitet werden muss, habe ich die Teile gleich mit der Stichsäge zugesägt und auf dem Bandschleifer zusammengepasst. Mit Holzleim wurde die Teile auf das Deckelbrett geklebt und nach dem Trocknen geschliffen, gebohrt und an die Rückwand geschraubt.

Da eine passende Eckleiste für die Unterkastenbeschläge nicht zu erhalten war, musste auf eine Flachleiste zurückgegriffen werden. Die Einzelteile wurde nach einer Schablone mit der Stichsäge zugeschnitten, gebohrt, verleimt, geschmirgelt und schließlich an den Unterkasten angeschraubt.

Benötigte Werkzeuge: Stichsäge, Ständerbohrmaschine, Maschinenschraubstock, 20mm-Forstnerbohrer, div. Holzbohrer, Ringschlüssel, Bandschleifer, Schraubendreher

Damit ist der erste Bauabschnitt abgeschlossen. Die Oberflächengestaltung wird als letzter Arbeitsschritt des Orgelbaus noch folgen.


© Wolf-G. Blümich, 01.05.2009