Funktionsprinzipien von Kleinaddiermaschinen

Kleinaddiermaschinen sind kleine Addiergeräte, die über einen automatischen Zehnerübertrag verfügen. Sie sind so klein und handlich, dass sie bequem transportiert werden können.

Jede Rechenmaschinen hat ein Ergebniswerk, das aus mehreren Ziffernscheiben mit den Ziffern von 0 bis 9 zur Anzeige des Ergebnisses verfügt. Diese Ziffernscheiben sind meistens als Zahnräder ausgeprägt, in die die weitere Mechanik des Eingabewerkes eingreifen. Bei einer vollständigen Drehung einer Ziffernscheibe erfolgt automatisch der Zehnerübertrag zur Ziffernscheibe für die nächst höhere Stelle. Unterschiede in der Funktion der verschiedenen Maschinen bestehen darin, wie die Eingabe erfolgt und ob und ggf. wie sie zwischengespeichert wird und dann in das Ergebniswerk hineingelangt.

Man kann mit den meisten Addiermaschinen nicht einfach subtrahieren, indem man bei der Eingabe die Drehrichtung umdreht, denn dafür ist die Mechanik des Zehnerübertrages oft nicht ausgelegt. Entweder benötigt man für die Subtraktion ein weiteres Ergebniswerk, das über Umkehrzahnräder getrieben wird, oder man muss die Subtraktion durch eine Addition des Zehnerkomplementes durchführen.

Nun werden die prinzipiellen Funktionsweisen der Rechenwerke der Kleinaddiermaschinen kurz vorgestellt:

Bei Scheibenaddiermaschinen sind die Ziffernräder des Ergebniswerkes nebeneinander liegend angebracht. Diese Ziffernscheiben können nun entweder mit einem Stift direkt oder über Tasten schrittweise gedreht werden.

Bei den Kettenaddiermaschinen sind die auf einer gemeinsamen Achse liegenden Ziffernräder des Ergebniswerkes als Zahnräder ausgeprägt, über die jeweils eine Kette führt, die jetzt bei der Eingabe mit einem in die Kettenglieder greifenden Stift weitergestellt werden können.

Bei den Zahnstangenaddiermaschinen sind die auf einer gemeinsamen Achse liegenden Ziffernräder des Ergebniswerkes als Zahnräder ausgeprägt, unter denen jeweils eine Zahnstange verläuft. Die Eingabe geschieht nun durch das Verschieben der Zahnstangen jeder Stelle.

Bei den Stellradaddiermaschinen gibt es für jede Stelle ein großes Zahnrad, das Stellrad. Diese Stellräder greifen in die Zähne der auf einer gemeinsamen Achse liegenden Ziffernräder des Ergebniswerkes. Das Stellrad kann nun auf zwei Arten bewegt werden. Dafür greift man entweder mit einem Finger der Hand in die Fingergriffmulden des Rades (siehe Handaddiermaschinen) oder man benutzt einen Griffel, der in die Zähne des Stellrades (siehe Griffeladdiermaschinen) greift.

Bei Zahnsegmentaddiermaschinen wird vom Anwender eine Zahnsegment gedreht, das nun entweder direkt in das Ergebniswerk oder mit einer Sperrklinke in die Zähne des Stellrades einer Stellradmechanik greift. Der Anwender bewegt das Zahnsegment mit einem Hebel (siehe Hebeladdiermaschinen), von Hand (siehe Handaddiermaschinen) oder mit einem Griffel (siehe Griffeladdiermaschinen). Damit kann man Maschinen bauen, deren Zahnsegmente nach der Eingabe einrasten, so dass die Eingabe überprüft werden kann, und dann mit einer Eingabelöschtaste wieder freigegeben werden muss.

Die Kleinaddiermaschinen mit Staffelwalzen arbeiten im Prinzip wie die großen Staffelwalzenmaschinen (siehe Kapitel 5.1).


© Wolf-G. Blümich, Stand: 26.12.2010